Der große Unterschied zwischen Mensch und Tier ist, dass sich wenige der geliebten Vierbeiner ohne Weiteres freiwillig in den Mund schauen lassen. Deshalb ist bei Hund und Katze eine konzeptionelle Zahnbehandlung mit ausgiebiger Planung besonders wichtig. An einem wachen Tier werden im Schnitt nur etwa 50 Prozent der pathologischen Befunde für den Tierarzt sichtbar. Aus diesem Grund werden Routinezahnbehandlungen bei Hund und Katze in der Regel unter
Allgemeinanästhesie durchgeführt. Unter Vollnarkose kann das Tier zuverlässig untersucht werden. Im Rahmen der Untersuchung wird jeder einzelne Zahn begutachtet. Gegebenenfalls werden Röntgenaufnahmen sowie Fotos zur Nachbesprechung mit dem Patientenbesitzer angefertigt.
Bei Hunden empfiehlt es sich, Zähne mit auffälligen Befunden zu röntgen, während bei einer Katze das gesamte Gebiss geröntgt werden sollte. Das ist notwendig, um die vielfach bei Katzen auftretende FORL auszuschließen. Hierbei handelt es sich um eine Entkalkung der Zahnsubstanz, die oftmals nur im nichtsichtbaren Bereich des Zahnhalses auftritt und für das Tier sehr schmerzhaft sein kann. Da sich rund 60 Prozent des Zahnes im Kiefer befinden, ist für die zuverlässige Diagnose eine Röntgenuntersuchung unerlässlich. Übersichtsröntgenaufnahmen werden neuerdings auch für den Hund grundsätzlich empfohlen.
Wird die zahnheilkundliche Untersuchung gründlich durchgeführt, erfolgt meist direkt im Anschluss die systematische Behandlung des Tieres. Die genaue Untersuchung im Vorfeld kann dafür sorgen, dass die weiteren Schritte erfolgsversprechend durchgeführt werden können und lang anhaltende Ergebnisse bei der Zahngesundheit ermöglichen, die nicht rein kosmetischer Natur sind.