Hündin liegt auf der Seite, sodass ihr Bauch mit Zitzen sichtbar ist

Scheinträchtigkeit bei Hündinnen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Willkommen auf unserem Blog! In dem nachfolgenden Beitrag widmen wir uns einem wichtigen Thema, das viele Besitzer von Hündinnen betrifft: der Scheinträchtigkeit. Dieses Phänomen kann beunruhigend sein. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihrer Hündin helfen können, eine Scheinträchtigkeit gut zu überstehen.

Was ist eine Scheinträchtigkeit?

Scheinträchtigkeit, auch als Pseudogravidität oder Lactatio falsa bekannt, tritt auf, wenn eine Hündin Anzeichen einer Trächtigkeit zeigt, obwohl sie nicht trächtig ist. Diese Verhaltensänderung ist auf hormonelle Schwankungen nach der Läufigkeit zurückzuführen.

Ursachen der Scheinträchtigkeit

Die Ursache für die Scheinträchtigkeit liegt in den hormonellen Veränderungen im Körper der Hündin. Nach dem Eisprung produziert der Gelbkörper im Eierstock das Hormon Progesteron. Wenn dieses Hormon abfällt, steigt das Hormon Prolaktin, das normalerweise die Milchproduktion während einer echten Trächtigkeit anregt. Diese hormonellen Schwankungen können dazu führen, dass die Hündin Anzeichen einer Trächtigkeit zeigt, obwohl keine Befruchtung stattgefunden hat.

Symptome der Scheinträchtigkeit

Die Symptome einer Scheinträchtigkeit können vielfältig sein und variieren von Hündin zu Hündin. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  1. Verhaltensänderungen: Die Hündin kann unruhig, anhänglich oder aggressiv werden.
  2. Nestbau: Viele Hündinnen beginnen, Nester zu bauen, indem sie Decken oder Spielzeug zusammentragen.
  3. Anschwellen des Gesäuges: Das Gesäuge kann deutlich anschwellen und der Hündin ggf. Schmerzen bereiten.
  4. Laktation: Manche Hündinnen produzieren Milch.
  5. Appetitveränderungen: Der Appetit kann entweder gesteigert oder vermindert sein.

Behandlung und Management der Scheinträchtigkeit

In den meisten Fällen ist eine Scheinträchtigkeit harmlos und bedarf keiner speziellen Behandlung. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihrer Hündin zu helfen:

  1. Ablenkung: Beschäftigen Sie Ihre Hündin mit Spielen und Spaziergängen, um ihre Aufmerksamkeit von den Scheinträchtigkeitssymptomen abzulenken.
  2. Fütterung: Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig.
  3. Gesäuge: Sie können das angeschwollene Gesäuge vorsichtig kühlen, etwa mit einem feuchten Handtuch, sofern Ihre Hündin es toleriert.

Medikamentöse Therapie: Prolaktin-Hemmer

In schwereren Fällen kann eine medikamentöse Behandlung notwendig sein. Prolaktin-Hemmer sind häufig eingesetzte Medikamente, um die Symptome der Scheinträchtigkeit zu lindern. Diese Medikamente wirken, indem sie die Freisetzung von Prolaktin unterdrücken, wodurch die Milchproduktion reduziert und das Verhalten normalisiert wird. Die genaue Wahl des Medikaments und die Dosierung sollten immer in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen, der die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Hündin berücksichtigen kann.

Naturheilkundliche Begleitbehandlung

Zusätzlich zur medikamentösen Therapie kann eine naturheilkundliche Behandlung unterstützend wirken. Folgende Maßnahmen haben sich als hilfreich erwiesen:

  1. Homöopathie: Globuli wie Pulsatilla und Ignatia können bei Scheinträchtigkeit eingesetzt werden, um die hormonelle Balance zu unterstützen und Stress zu reduzieren. Fragen Sie jedoch am besten Ihren Tierarzt, in welcher Potenz und Dosierung homöopathische Medikamente eingesetzt werden können, da in der Homöpathie immer individuell therapiert wird.
  2. Phytotherapie: Heilpflanzen wie Mönchspfeffer (Agnus castus) haben eine hormonregulierende Wirkung und können die Symptome der Scheinträchtigkeit lindern.
  3. Aromatherapie: Ätherische Öle wie Lavendel und Kamille können beruhigend wirken und helfen, die emotionale Anspannung der Hündin zu verringern.
  4. Akupunktur: Diese traditionelle chinesische Methode kann helfen, den Energiefluss im Körper zu regulieren und hormonelle Ungleichgewichte zu harmonisieren.

Wissenschaftliche Erkenntnisse und Empfehlungen

Neue wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Scheinträchtigkeit ein natürliches Verhalten ist, das von den Vorfahren der heutigen Haushunde stammt. In freier Wildbahn hätten scheinträchtige Wölfinnen helfen können, die Welpen der Alphawölfin zu säugen und zu betreuen. Diese evolutionäre Erklärung zeigt, dass Scheinträchtigkeit kein krankhaftes Verhalten ist, sondern ein Überbleibsel natürlicher Instinkte.

Tierärzte und Verhaltensforscher empfehlen, Scheinträchtigkeit nicht zu dramatisieren, sondern als natürlichen Teil des Lebenszyklus einer intakten Hündin zu akzeptieren. Eine engmaschige Beobachtung und gegebenenfalls unterstützende Maßnahmen sind meist ausreichend, um die Phase der Scheinträchtigkeit gut zu überstehen.

Fazit

Scheinträchtigkeit bei Hündinnen ist ein weit verbreitetes Phänomen, das auf hormonellen Schwankungen basiert. Sie können Ihrer Hündin helfen, diese Phase gut zu überstehen. Sollten die Symptome jedoch schwerwiegender sein, zögern Sie nicht, Ihren Tierarzt zu konsultieren.

Wir hoffen, dieser Blogbeitrag hat Ihnen hilfreiche Einblicke und Tipps zum Umgang mit Scheinträchtigkeit bei Hündinnen gegeben. Besuchen Sie regelmäßig unseren Blog für weitere Informationen und Ratschläge rund um das Wohlbefinden Ihres geliebten Vierbeiners!

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